Liebe Steinbacher Mitbürger*innen,
Im Folgenden stellen wir Ihnen unser Wahlprogramm, unseren 8-Punkte-Plan, für die Wahlperiode 2021 bis 2026 vor. Bei Fragen, Kommentaren und Feedback können Sie uns selbstverständlich jederzeit kontaktieren!
Steinbach ist die kleine Stadt im Grünen, vor den Toren von Frankfurt, eingebettet in die angrenzenden Taunushügel. Seit vielen Jahren setzen sich die Steinbacher Grünen im Magistrat, im Stadtparlament und in den Ausschüssen dafür ein, dass Klima- und Umweltschutz berücksichtigt wird. Wir schätzen die Vielfalt und das gute Miteinander der Steinbacher Bevölkerung und setzen uns für soziale Gerechtigkeit ein.
In einer kleinen Stadt geht vieles Schritt für Schritt und manchmal braucht man Geduld und Durchhaltevermögen. Wir Grüne stehen für Nachhaltigkeit, konstruktiven Dialog, Kreativität und sachliche Auseinandersetzungen.
Damit Steinbach weiter seine Freizeit-und Naherholungsgebiete ausbauen kann, die liebenswürdige und lebenswerte Stadt bleibt, Entwicklung maßvoll und nachhaltig gestaltet wird, braucht es eine starke Unterstützung durch Sie, unsere Wählerinnen und Wähler.
Grün geht in allen Bereichen des städtischen Lebens. Damit Sie wissen, wofür wir stehen, haben wir Ihnen unserer Vorschläge zur grünen Stadtpolitik in Steinbach aufgelistet. Los geht´s!
Grüne Mobilitätswende auch in Steinbach
Eine der größten Herausforderungen für den Umweltschutz ist das Gelingen der Mobilitätswende. Die Abkehr vom motorisierten Individualverkehr muss in den nächsten Jahren vollzogen werden. Werden vernünftige Alternativen angeboten, ist eine Einschränkung der Mobilität nicht notwendig. Vielmehr können sogar Leute ohne Auto von der Verkehrswende profitieren. Mobilitätsarmut ist unbedingt zu vermeiden.
Nachhaltigkeit muss der Leitfaden der neuen Mobilität sein. Die Belange des Autoverkehrs müssen sich einreihen in die Belange von Fußgänger*innen, Radfahren und vom öffentlichen Nah- und Fernverkehr. Fuß- und Radverkehr müssen in Steinbach ausgebaut werden, sodass die Stadt auf sichereren Wegen passiert werden kann. Das bedeutet, dass sichere Fahrradwege und an wichtigen Stellen Ampeln und Zebrastreifen für Fußgänger*innen entstehen müssen. Alle Verkehrsteilnehmenden sind gleichberechtigt zu betrachten. Auto-Hotspots, z.B. vor den Schulen, müssen gesondert betrachtet werden und ihnen muss mit geeigneten Mitteln entgegengewirkt werden. Der Schulweg wird oft erst durch das als sicher erachtete Elterntaxi gefährlich.
Die Betrachtung der Mobilität darf nicht an der Stadtgrenze enden. Ein Radverkehrskonzept ist immer zusammen mit den Nachbargemeinden und dem Kreis zu betrachten. So ist der geplante Radweg nach Oberhöchstadt sehr zu begrüßen. Die Anbindung an den innerstädtischen Radverkehr darf aber nicht vernachlässigt werden. Das Gleiche gilt für den geplanten Radschnellweg, der an Steinbach vorbeiführen soll.
Neben Fuß- und Radverkehr muss die Attraktivität des ÖPNV weiter gesteigert werden. Das beginnt bei der Preisgestaltung und betrifft auch die Frage des Antriebs. Bus und Bahn müssen für alle erschwinglich sein und bleiben. Gerade die Verbindungen in die Nachbargemeinden müssen für jeden Geldbeutel leistbar und sowohl zeitlich als auch finanziell wettbewerbsfähig im Vergleich zum Auto sein. Ein Umstieg auf alternative Antriebstechnologien bei den Bussen ist voranzutreiben.
In einem weiteren Schritt ist die E-Mobilität weiter auszubauen. Ladestationen müssen von öffentlicher Hand errichtet, aber auch im privaten Bereich finanziell unterstützt werden. Das Gleiche gilt für Carsharing Angebote. In den entsprechenden Satzungen müssen E-Mobilität und Carsharing bevorzugt verankert werden.
Innovative Systeme, die helfen, weitere Emissionen einzusparen, müssen auf ihre Anwendbarkeit für Steinbach überprüft und im positiven Falle schnellstmöglich umgesetzt werden, dazu zählen z.B. Einkaufshelfer oder Mitfahrgelegenheiten über Mitfahrbänke.Damit die Verkehrswende noch rechtzeitig gelingt, müssen wir jetzt handeln.
Bauen und Stadtentwicklung müssen nachhaltig sein – Steinbach für alle
In Steinbach stehen die Bagger nicht still, es wird erweitert oder neu gebaut.
Seien es Niedrigenergiehäuser oder die nachträgliche energetische Sanierung von Altbauten – überall bietet sich die einmalige Chance nachhaltig zu bauen, um der Umwelt und den Bauherren zu nutzen. Nachhaltige Energiegewinnung über erneuerbare Energien ist dabei die Methode der Wahl, zum Beispiel können über Hackschnitzelanlagen Einzelhäuser wie auch Mehrfamilienhäuser beheizt werden.
Über eine attraktive Bürgerbeteiligung können die Steinbacher*innen, wie bereits in den Nachbarkommunen geschehen, in eine eigene städtische Bürgersolaranlage investieren. Viele Bürger*innen könnten diese Gelegenheit nutzen, ihr Kapital vor Ort in eine nachhaltige Energieerzeugung anzulegen.
Trinkwasser wird auch hierzulande zunehmend knapper werden, ein beträchtlicher Teil des kommunalen Abwassersystems ist in die Jahre gekommen und bedarf der Sanierung. Was läge näher als in einen Einstieg in Brauch-und Grauwassernetze zu investieren, insbesondere im neugeschaffenen Industriegebiet und in größeren Neubaugebieten über eine Verankerung in den städtischen Bebauungsplänen. Bisher fehlt in den Steinbacher Bebauungsplänen eine Nachhaltigkeitsstrategie für Solar- und Regenwassernutzung.
Um eine Stadt lebenswert für alle Bevölkerungsgruppen zu machen, bedarf es eines klugen Konzepts.
Das Projekt Agefriendly City der Weltgesundheitsorganisation ( WHO) könnte so eines für Steinbach werden. Dabei geht es darum, die Stadt so umzugestalten, dass Alt und Jung gut miteinander leben können. Das geht über eine attraktive Gestaltung der Stadtmitte mit fußläufig zu erreichenden kleinen Geschäften, über verkehrsberuhigte Zonen im ganzen Stadtgebiet und ausgewiesene Ruhe -und Rückzugszonen für alle, sogenannte „shared spaces“-Strassen, die von allen Verkehrsteilnehmenden gleichermaßen gut genutzt werden können, weitgehende Barrierefreiheit und vieles mehr. Die WHO und bereits teilnehmende Städte bieten dabei ihre Unterstützung an.
Steinbach, ist bereits heute ein attraktiver Standort zum Wohnen, und wird, wie das ganze Rhein-Main-Gebiet, weiter wachsen. Als Grüne liegt uns der Erhalt von Umwelt und Natur am Herzen, jedoch auch die Zukunft von jungen Menschen und ihren Familien. Deshalb wird auch in Steinbach weiter gebaut werden müssen.
Wir sehen eine gute Möglichkeit in der Schaffung von Mehrgenerationenhäusern und setzen bei Wohnraum für Familien auf alternative Möglichkeiten zum Erwerb von Eigentum. Unser Augenmerk liegt dabei ausdrücklich auf der Nachverdichtung, um Steinbach als die kleine Stadt im Grünen zu bewahren.
Deshalb erteilen wir jeder Bebauung westlich der A 5 durch Frankfurt eine klare Absage!
Nicht nur wegen des unwiederbringlichen Eingriffs in die Natur und des Verschwindens von Frischluftschneisen und wertvollen Ackerböden, sondern auch mit Blick auf die Menschen, die in unmittelbarer Nähe einer dann zehnspurigen Autobahn wohnen müssen.
Die Probleme des knappen Wohnraums im Ballungsgebiet können nicht durch grassierenden Flächenverbrauch im Umland gelöst werden. Vielmehr muss eine weitreichendere Lösungsstrategie, wie es die Landesinitiative Frankfurter Bogen vorsieht, erarbeitet werden, welche die Veränderung von Mobilität, die Erschließung von Glasfasernetzen, sowie eine Dezentralisierung z. B. von Behörden in die Fläche des Landes oder auch die Umwandlung von jetzt freigewordenen Büroflächen in Wohnraum mit berücksichtigt.
Dies alles bedarf natürlich einer gewissen Zeit, um Konzepte und Umsetzung zu ermöglichen.
Die Stellplatzsatzung der Stadt Steinbach, gerade etwas mehr als ein Jahr alt, kann hingegen zügig verändert werden, mit klarem Einstieg in die Mobilitätswende, durch mehr Elektrotankstellen auch auf privatem Grund und der Möglichkeit, Alternativen zu immer mehr Parkplätzen zu finden.
Die angestrebte Mobilitätswende, ebenso wie die notwendige Digitalisierung kann im Steinbacher Stadtgebiet durch eine Umstellung der Straßen- und Radwegebeleuchtung auf smart pole-Systeme vorangebracht werden.
Der Ausbau der Radwegenetze war immer schon ein besonderes grünes Anliegen, um so erfreulicher finden wir es, dass auf Kreisebene ein gesamter Radwegenetzplan erstellt wird. Neben der besonderen Kennzeichnung und Ausschilderung von Radwegen halten wir es für erforderlich, weitere sichere Abstellspots mit Pannenstationen zu errichten, um das Fahrrad als Alternative weiter zu stärken.
Kinder- und Jugendarbeitund Integration – sie sind unsere Zukunft
Kinder und Jugendliche sind unsere Zukunft und sollten daher viel stärker in den Fokus unserer Gesellschaft rücken. Wenn man mehr in die Prävention investiert, können später Geld und Energie für die Nachsorge eingespart werden. Daher wäre es auch für Steinbach ein vorteilhaftes Anliegen, wieder eine Begegnungsstätte für Kinder und Jugendliche zu schaffen. Einen Platz, an dem sie sich austauschen und austoben können, begleitet von einem Sozialarbeiter/Streetworker. Dieser sollte nicht eine belehrende oder kontrollierende Rolle einnehmen, sondern das Projekt begleiten. Das heißt im Einzelnen:
Kinder und Jugendliche sollten Räumlichkeiten zu Verfügung gestellt bekommen, wo sie sich treffen können zum Spielen, Sprechen, Lernen und Entfalten. Und das mit möglichst hoher Eigenverantwortung. Somit können soziale Strukturen gefördert werden.
Kinder können Kindern helfen. Durch die Einrichtung eines Jugendbeirats werden die Bedürfnisse der Jugend adressiert und wahrgenommen. Sie können und wollen auch Verantwortung übernehmen und eine Gemeinschaft aktiv mit gestalten.
Kinder können Integration fördern, Sozialverhalten verbessern, ein verbessertes Wertegefühl entwickeln, in Eigenverantwortung über Spielgeräte, Mobiliar und mögliche gemeinsame Projekte das „Wir-Gefühl“ stärken. Wenn dies gelingt, können sich auch Konflikte zwischen den Generationen deutlich reduzieren.
Hier ließen sich auch die Schulen bestens einbinden. So z.B. mit intensiver Aufklärung über den Umgang mit Medien, deren Vorteile und Gefahren. Nachhilfe-Angebote, Hausaufgabenbetreuung im Jugendhaus.
Weitere Brücken bauen zwischen Jugend und Erwachsenen. Hier wäre auch ein Projekt möglich, das sich in die nachhaltige Stadtentwicklung einpassen ließe. Ein sozialer Wohnungsbaukomplex, bei dem sich die Vergabe der Wohnungen auch danach richtet, verschiedene Generationen, Alleinerziehende und Rentner zu bevorzugen, die sich auch im Alltag gegenseitig unterstützen möchten. Ob im Haushalt, bei der Kinderbetreuung oder gemeinsamen Unternehmungen. Es gibt bereits solche Projekte, die sich sehr positiv entwickelt haben.
Kinderbetreuung sollte kostenlos und für alle Familien frei zugänglich sein.
Schulwege müssen sicher sein und sollten in ganz Steinbach deutlich markiert werden um den Schüler*innen eine sichere Möglichkeit zu bieten, selbständig die Schule zu besuchen. Das kann auch das enorme Verkehrsaufkommen vor den Bildungsstätten drastisch reduzieren.
Seit 2013 erhält die Stadt Steinbach mit dem Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ eine Förderung. Aber nicht nur städtebauliche Förderungen wie der Wiederaufbau des Bürgerhauses, Verbesserung von Fußwegen und Wegeverbindungen, Gestaltung von Plätzen, Stadtmitte und Spielplätzen werden umgesetzt, auch die Einbeziehung von Steinbacher Bürger*innen, die sich in Workshops, AGs ( „Steinbach blüht“, Mittagstisch, oriental. Tänze etc.) und Werkstätten (Fahrradwerkstatt, Nähwerkstatt, Reparaturwerkstatt etc.) engagieren können, ist wichtiger Bestandteil der Fördermaßnahme. Es findet eine Vernetzung der Bürger*innen untereinander statt, auch eine Identifikation mit dem Wohnort.
In Zukunft sollte eine Fortführung der erfolgreichen und von den Bürger*innen der Stadt Steinbach gut angenommenen Projekte nach Beendigung der Fördermaßnahme „Soziale Stadt“ 2023 erfolgen.
Gesundheitsversorgung
Die Gesundheitsversorgung der Stadt Steinbach mit Pflegediensten und ihren vielen Pflegekräften, Physiotherapeut*innen, Sport- und Fitnessbereich, Apotheken mit ihren Mitarbeiter*innen, Psychotherapie und Sozialdiensten, Ärzt*innen und Zahnärzt*innen mit ihren Medizinischen Fachangestellten bis hin zur Haar- Haut – und Fußpflege, sind ein wichtiger Stützpfeiler der Infrastruktur einer Stadt.
Genauso wie Stadtverwaltung, städtische und Versorgungsbetriebe, Feuerwehr, Polizei und Ordnungsdienste, Kitas und Schulen.
Zudem ist die Gesundheitsversorgung vor Ort ein wichtiger Arbeitgeber, bietet vielfältige Ausbildungsplätze und hat Wertschätzung und konkrete Unterstützung verdient. Fast jeder dieser Bereiche hat Nachwuchs- und Zukunftssorgen und benötigt daher Förderung durch die Stadt, Applaus von den Balkonen reicht leider nicht.
Ein Gesundheitshaus der Synergien, in dem verschiedene Bereiche unter einem Dach untergebracht sind ist ein lohnendes Ziel. In diesem könnte auch ein Kinderarzt tageweise praktizieren und die “Frühen Hilfen” endlich in Steinbach etabliert werden.
So, wie es bereits seit 2011 von den Steinbacher Ärzten geplant und vorgeschlagen wurde, aber vom damaligen Bürgermeister und dem Magistrat immer wieder abgelehnt wurde.
Um die hausärztliche Versorgung der Stadt Steinbach zu verbessern und für die Zukunft zu erhalten, sollten für Ärzt*innen Anreize geschaffen werden, sich für den Standort Steinbach zu entscheiden.
Dies könnte geschehen durch die Zurverfügungstellung geeigneter Immobilien, bzw Praxisräumen z.B. auch in Form eines Gesundheitshauses.
Dazu gehört auch die Befreiung der hohen Ablösesummen für Stellplätze für alle, die sich um die Gesundheit der Steinbacher Bürger*innen kümmern, wie es in den umliegenden Gemeinden bereits heute schon praktiziert wird.
Interkommunale Zusammenarbeit stärken und erweitern
Steinbach steht als Kommune nicht alleine da, sondern ist eingebunden in ein Beziehungsnetzwerk mit umliegenden Städten und Gemeinden. Gerade die Auseinandersetzung um die sogenannte Josefstadt hat gezeigt, welche Kraft ein gemeinsames Handeln der kleineren Akteure in der Region haben kann.
Wir setzen uns daher ein für konsequente Fortführung und kluge Erweiterung der Zusammenarbeit mit Nachbarkommunen und anderen Akteuren im Umland.
Ein entscheidender Erfolg der vergangenen Jahre ist der Beschluss, gemeinsam mit Königstein eine Stelle für Klimamanagement zu schaffen, welche die beiden Städte in Fragen der nachhaltigen und umweltschonenden Entwicklung beraten soll. Die Stelle muss zeitnah ausgeschrieben und besetzt werden!
Das bestehende Radwegekonzept muss dringend fortgeführt und gezielt erweitert werden, um Steinbach mit der unmittelbaren Umgebung noch besser und vor allem sicherer abseits der Autostraßen zu verbinden. Bedarfserhebungen und kluge Planung mit Nachbarkommunen können hier genauso helfen, wie das Lernen aus Erfahrungen der anderen Kommunen, wie sichere, benutzerfreundliche und nachhaltige Verkehrsplanung gelingen kann.
Auch im ÖPNV ist eine Vernetzung mit dem Umland zwingend notwendig. Weitere Buslinien für Steinbach allein werden nicht rentabel sein, in Kooperation mit anderen Kommunen können aber Synergieeffekte bei Finanzierung und Passagierzahlen erreicht werden. Besonders eine Kooperation mit Eschborn in Bezug auf die dort geplante E-Bus-Linie kann eine weitere Option sein, Steinbach schnell und direkt an das Industriegebiet Eschborn Süd und die dortigen Bus- und Bahnverbindungen anzuschließen.
Mit Blick auf die Findung und Erschließung eines neuen Feuerwehrstandortes, sowie den weiteren Betrieb der Freiwilligen Feuerwehr kann eine gemeinsame Planung mit dem Oberurseler Süden – also Stierstadt und Weisskirchen – finanzielle und operative Vorteile für die Feuerwehren aller drei Standorte bringen – und damit für alle Bürger*innen in Steinbach, Stierstadt und Weisskirchen.
Steinbach als „Smart City“ im Grünen!
Digitalisierung hin zu einer „Smart City“, einer intelligenten Stadt, ist ein wichtiger Faktor zur Steigerung der Effizienz der Stadtverwaltung und Erhöhung der Lebensqualität von Bürgerinnen und Bürger. Mit einer steigenden Digitalisierung der Gesellschaft durch moderne Medien und Technologien steigt auch die Anforderung an unsere Stadt, digitale Dienste über das Internet anzubieten. Nicht zuletzt durch das „Onlinezugangsgesetz (OZG)“ sollen Angebote der Stadtverwaltung in Zukunft verpflichtend auch digital angeboten werden. Es ist hierbei allerdings notwendig, entsprechende Sicherungsmaßnahmen für den Schutz unserer Daten sowohl innerhalb der Stadtverwaltung als auch auf dem Transportweg umzusetzen.
Ein weiterer ökologischer Vorteil der digitalen Transformation der Stadtverwaltung ist die Reduktion des notwendigen Papiers und die damit einhergehende Minimierung des Abfalls. Die möglichst umfängliche Umstellung der Arbeitsplätze zu sogenannten „papierlosen Büros“ kann gleichzeitig eine erhebliche Steigerung der Effizienz der Stadtverwaltung und Reaktionszeit für die Bürger*innen bewirken. Dies hält unserer Stadtverwaltung den Rücken frei und schafft zeitliche Freiräume für andere, wichtige Aufgaben.
Anknüpfend an unsere Erfolge der vergangenen Wahlperiode, beispielsweise den Anstoß einer digitalen und kommunenübergreifenden Kindergartenverwaltung, wollen wir die digitale Transformation hin zu einer Smart City in der kommenden Wahlperiode weiter ausbauen. Dabei soll die Digitalisierung aber weit über die Stadtverwaltung hinausgehen, sondern für alle Bürgerinnen und Bürger spürbar werden. Eine mögliche Maßnahme wäre hierbei beispielsweise ein funktionierendes, kostenfreies und flächendeckendes WLAN-Netzwerk im Stadtgebiet, insbesondere an Knotenpunkten wie Bushaltestellen, Plätzen, Parks und öffentlichen Gebäuden. Diese Vernetzung kann wiederum für weitere digitale Bürgerservices genutzt werden, beispielsweise für eine intelligente Parkraumbewirtschaftung, Erfassung von Luftqualitäten oder akustische Messungen von Luft- oder Straßenverkehrslärm. Mit Hilfe dieser Daten kann die Stadtverwaltung, auch im Zusammenspiel mit umliegenden Gemeinden, entsprechend auf die sich verändernden Bedingungen reagieren, beispielsweise durch Umsetzung von verkehrsberuhigenden Maßnahmen oder Änderung der Taktung des ÖPNV. Wir fordern daher für die kommende Wahlperiode Folgendes:
- Bürgerbüro 24/7 durch digitale Angebote und Services
- Digitale Transformation der Verwaltung und Steigerung der Effektivität durch möglichst papierloses Arbeiten
- Digitale Infrastruktur verbessern, beispielsweise flächendeckendes WLAN im Stadtgebiet
- Datensicherheit persönlicher Daten durch angemessene Schutzmaßnahmen
Steinbach – die kleine Stadt im grünen-Naherholung und Freizeitmöglichkeiten entwickeln
Damit Steinbach die kleine liebenswürdige und lebenswerte Stadt im Grünen bleibt, müssen wir noch stärker Klima- und Umweltschutz bei allen Veränderungen berücksichtigen.
Der Steinbacher Stadtwald ist ein wichtiges Naherholungsgebiet und eine kleine grüne Lunge für die Stadt. Doch dessen Baumbestand hat ebenfalls unter Schädlingen und Hitzesommern gelitten. Eine klimagerechte Anpassung des Baumbestands auf hitzeverträgliche Pflanzenarten erscheint uns unumgänglich. Um sich einen genauen Überblick zu verschaffen ist sowohl für den Wald ein aktueller Zustandsbericht erforderlich, als auch für alle anderen Straßenbäume in der Stadt.
Eine Baumschutzsatzung könnte dieses Anliegen koordinieren, daher werden wir diese in der kommenden Wahlperiode erneut fordern!
Die Steinbach-Aue, ein weiteres Naherholungsgebiet muss erhalten und ausgeweitet werden. Wir denken an eine stückweise Renaturierung des Steinbachs, mit dem Ziel, dass mehr Wasser in den regenreichen Monaten in das Grundwasser abfließen kann und dort den Grundwasserspiegel langfristig wieder erhöht. Das Säen von Blühwiesen und das Anpflanzen von kleinen Hecken erhalten und erhöhen die Artenvielfalt der dort ansässigen Tiere und Pflanzen.
Im Stadtentwicklungsplan von 2004 wird dieses Gebiet als Stadtpark ausgewiesen. Bevor man sich an die Realisierung dessen macht, halten wir es für sinnvoll, sich alle vorhandenen Freizeiteinrichtungen anzusehen, herauszufinden was in Steinbach noch fehlt und machbar ist und unter Berücksichtigung möglichst aller Interessen das Gebiet in unmittelbarer Nähe des Steinbachs zu entwickeln.
Nicht jede Familie kann sich in Steinbach glücklich schätzen und einen Garten ihr Eigen nennen, deshalb war es für uns Grüne ein Anliegen im Parlament, brachliegende städtische Grundstücke in Flächen für Kleingärten umzuwandeln und weitere Flächen zu schaffen.
Naherholung und Freizeitmöglichkeiten tragen unter anderen Aspekten dazu bei, dass sich bei den Bürger*innen eine eigene Identität mit ihrer Stadt ausbildet.
Wenn wir die Pandemie überwunden haben, wird es alle Steinbacher*innen wieder hinaus ziehen, mehr Gastronomie im Freien, Ausgehmöglichkeiten für Jung und Alt und eine möglichst große Unterstützung der heimischen Gastronomie müssen daran anschließen. Hierfür müssen Satzungen und Regelungen unbürokratisch angewendet werden.
Auch müssen Kultur, Vereinsarbeit und das Ehrenamt in Steinbach weiter gefördert werden. Dies kann beispielsweise durch die Bereitstellung von Flächen für die Ausübung aber auch durch Einbindung in politische Prozesse und andere finanzielle und nicht-finanzielle Förderung passieren. Steinbach ist, hinsichtlich des regen Vereinslebens, eine ganz besondere Stadt und soll dies auch in Zukunft weiter sein dürfen!
Steinbachs Wirtschaft fördern, Nachhaltigkeit fordern
Die heimischen, mittelständischen Firmen und Betriebe haben eine große Bedeutung für eine kleine Stadt wie Steinbach – Klimaschutz geht nur zusammen!
So sind die Betriebe nicht nur Arbeitgeber für zahlreiche Steinbacher*innen, bieten ihre Waren und Dienstleistungen auf kurzem Wege in der näheren Umgebung an, sondern sie unterstützen die Stadt auch in vielen sozialen Verpflichtungen. Beispiele sind etwa Spenden für Schule oder soziale Projekte, die Mitgestaltung des jährlichen Straßenfestes und auch die Freistellung von einzelnen Mitarbeitern zum Dienst in der freiwilligen Feuerwehr. Es zeigt sich also ganz deutlich, dass es neben Gewerbesteuern noch viele andere Aspekte gibt, bei denen Gewerbe , Stadt und Bürger*innen voneinander profitieren können.
Einiges wurde bereits unternommen. Das neue Industriegebiet ermöglicht es, neue Firmen anzusiedeln, eine Erweiterung ist bereits angedacht. Das Areal ist gut durch den ÖPNV angebunden. Ein sich in der Planung befindendes Radnetzwerk auf Kreisebene sichert darüber hinaus die Anbindung über Fahrräder. Steinbach bietet für Unternehmen eine gute Infrastruktur. Eine dauerhafte Entwicklung ist am ehesten gesichert, wenn wir Firmen ansiedeln, die nachhaltig wirtschaften und nachhaltige Produkte anbieten. Im Ort entstehen sowohl über Nachverdichtung als auch über Neubauten Wohnungen für potentielle Mitarbeiter*innen.
Die bereits beantragte Klimamanager*in kann den örtlichen Firmen Unterstützung anbieten, etwa bei der Planung von Energiesparmaßnahmen wie etwa Solardächer, Elektrotankstellen und Wasserrückgewinnung. Was insbesondere bei der Vielfalt an öffentlichen Fördermaßnahmen und Regularien eine wirkliche Unterstützung sein kann. Über die stetig wachsenden Fördermöglichkeiten über green deal-Programme sollten mittelständische Firmen gezielt informiert werden. Die getätigten Investitionen kommen sowohl den Betrieben als auch den Bürger*innen und der Umwelt zu Gute.
Digitalisierung muss so umgesetzt werden, dass Verwaltungsprozesse vereinfacht werden, damit transparenter und vor allem schneller werden. Wir Grüne haben dazu im letzten Haushalt eine Erweiterung des IT-Budgets durchgesetzt. Wenn der Markt sich immer schneller wandelt, Kreativität und Innovation von den Unternehmen gefordert werden, dann muss es weniger Bürokratie geben. Der Mittelstand braucht darüber hinaus die Möglichkeit sich gegenüber den „Großen“ zu behaupten, schnelles Internet und flächendeckender Ausbau des Glasfasernetzes sind dafür die Basis.
Und natürlich muss während der Corona-Pandemie genau geschaut werden, wo weitere Unterstützung nötig ist und diese dann schnell und unbürokratisch gewährt werden.
In Steinbach gibt es einen sehr aktiven Gewerbeverein, in dem viele mittelständische Betriebe organisiert sind. Ein regelmäßiger Austausch des Gewerbevereins mit Vertretern aller Parteien kann dazu beitragen, die konkreten Probleme vor Ort zu benennen, zu verstehen und gemeinsam zu lösen.
Um die Attraktivität der beiden Industriegebiete anzugleichen, schlagen wir eine gemeinsame Marketingstrategie vor. Firmen die bereits heute nachhaltig wirtschaften sollen bei der Vergabe von Grundstücken vorrangig behandelt werden, ebenso wie ortsansässige Firmen und Handwerksbetriebe.
Investitionshemmnisse wie in der zuletzt eingebrachte Stellplatzsatzung, die örtliche Betriebe mit höheren Auflagen und Kosten im Vergleich zu den Nachbargemeinden versieht, benötigen dringend eine Überarbeitung.
Über eine Veränderung des Vergabemodus bei öffentlichen Aufträgen können auch in Steinbach nachhaltige Firmen unterstützt werden.
Das in die Jahre gekommene Parkdeck in der Bahnstrasse wäre ein passendes Projekt, um dort ansässige Firmen bei der knappen Parkplatzsituation zu unterstützen, mit einer Solaranlage betrieben könnten der Stadtkasse sogar Einnahmen zufallen.
Wir setzen auf ein gut durchdachtes Gebührenmanagement, das als Basis eine bürgerorientierte Haushaltsführung vorsieht und die Belange der örtlichen Wirtschaft erkennt und berücksichtigt.
Vielen Dank für Ihr Interesse!
Sollten Sie noch weitere Fragen haben, oder noch mehr Informationen benötigen empfehlen wir Ihnen unsere Experten-Podcasts. Unter der Rubrik GrünGeht! veröffentlichen wir auf unserer Webseite Podcasts zu allen Themen des grünen Wahlprogramms für Steinbach, moderiert von und mit den Experten der grünen Kandidatenliste.
Damit Steinbach weiter seine Freizeit-und Naherholungsgebiete ausbauen kann, die liebenswürdige und lebenswerte Stadt bleibt, Entwicklung maßvoll und nachhaltig gestaltet wird, braucht es eine starke Unterstützung durch Sie, unsere Wählerinnen und Wähler.
Wir bitte Sie daher um Ihre Stimme bei der Kommunalwahl am 14. März!
Sie können, besonders in Zeiten der Pandemie, die Möglichkeit der Briefwahl ab 1. Februar nutzen.
Bleiben Sie gesund und hoffentlich können wir uns bald wieder treffen!
Wir freuen uns auf Sie!
Ihre Steinbacher Grünen
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